Gedenkbuch p.01 v. 14/15-08-99
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Isch chasak meod - halakh:
Ignatz Bubis |
Thomas Kutzer (
ThKutzer-qp-Aol.com
)
schrieb am Sonntag, 15. August, 1999 um 15:32:
Bubis' positive Wirkung ging über den Kreis der jüdischen Gemeinde hinaus.
Ich sehe in ihm einen Mitbürger, dem wir Deutschen, unabhängig von unserer
Religionszugehörigkeit, Vieles zu verdanken haben.
Heinz Reinhard (
hhreinhard-qp-aol.com
)
schrieb am Sonntag, 15. August, 1999 um 15:27:
Ich wurde waehrend eines Urlaubes in Tschechien von der Nachricht ueber den
Tod von Ignaz Bubis ueberrascht und erschuettert. Der Tod von Ignaz Bubis
hinterlaesst nicht nur fuer den Zentralrat der Juden eine schwer zu
schliessende Luecke, ich glaube, dass der Verlust fuer den nichtjuedischen
Teil der Bevoelkerung, zu dem ich gehoere, noch viel groesser ist. Ich
bedaure, dass ich nicht sofort nach dem Stern-Interview -wie ich es
eigentlich vorgehabt hatte- an Bubis geschrieben habe, um ihm energisch zu
widersprechen, was seine von ihm geglaubte mangelnde Wirkung angeht. Denn
ich bin ueberzeugt, dass die ganze Diskussion nach den Uebergriffen auf
Auslaender in Deutschland ohne Bubis anders verlaufen waere. Und ich bin
auch ueberzeugt, dass sich in dieser Beziehung in den letzten 10 Jahren viel
veraendert hat. Natuerlich gibt es immer noch schlimme Zeitgenossen, denen
man auch wohl nicht mit Vernunft und Argumentation nahekommen kann. Dazu
muessen die entsprechenden Gesetze angewandt werden. Aber bei der breiten
Masse der Bevoelkerung hat sich das Bewusstsein doch gewaltig veraendert,
insbesondere was den gedankenlosen oder witzig geglaubten Umgang mit
Minderheiten angeht. Und in dieser Beziehung wird uns Ignaz Bubis als
sensibler Mahner fehlen.
Heinz Reinhard
Georg Süttmann (
Süttmann1-qp-aol.com
)
schrieb am Sonntag, 15. August, 1999 um 15:22:
Mit Herrn Bubis ist ein Mann von uns gegangen, der viel für die Verständigung
von Juden und Nichtjuden getan hat. Er hat mich in seinen Fernsehauftritten
sehr beeindruckt und als junger Deutscher (39 Jahre) zum Nachdenken
gebracht.
Leider haben wir in Deutschland noch kein "normales" Verhältnis zu
Minderheiten und vor allem zu den Juden. Es wird erst "normal" sein, wenn es
nicht mehr notwendig ist, Kindergärten, Synagogen und Friedhöfe vor
Zerstörung, Wahnsinniger oder Gestriggebliebener zu schützen. Dies können
wir nur erreichen, indem möglichst viele sich als Menschen unterschiedlicher
Kulturen kennen und achten lernen Ich hoffe und glaube als Christ, dass Herr
Bubis seinen Frieden finden wird.
Georg Süttmann
Michael schrieb am
Sonntag, 15. August, 1999 um 15:18:
Wenn das entschiedene Einschreiten gegen Nazi-Umtriebe, mit einer
Entschlossenheit wie in Eisenach, am heutigen Tage der Beisetzung des
ZJD-Vorsitzenden, diesen Tag überdauern wird, dann wird Ignatz Bubis mehr
erreicht haben als er zu seinen Lebzeiten jemals erfahren hat.
Ein Vorbild als Demokrat und alsDeutscher. Ein Vorbild und Fels als Jude! A
MENSCH!
Parraghy Pascal (
parraghy-qp-freesurf.ch
)
schrieb am Sonntag, 15. August, 1999 um 14:06:
Als Christ mit Israel und dem jüdischen Volk eng verbunden, kann ich das
Mitleid und die Trauer meiner jüdischen Freunde erahnen. Ich gehöre zu den
Menschen, die Bubis' Engagement bewunderten. Sein für die Sache der Juden
brennendes Herz war für mich stets Vorbild. Er jagte dem Frieden nach, oft
von Niederlagen bedrängt. Um so trauriger fällt seine Bilanz aus, die er
kurze Zeit vor seinem Tode zog.
Doch eines möchte ich festhalten: Israel wird Frieden finden.
In der Heiligen Schrift verheisst G'tt Seinem Volke eine Zukunft in Frieden.
Was Ignanz Bubis trotz seines Einsatzes nicht erreichen konnte, wird der Herr
Israels vollenden.
Möge dieses Vertrauen auf den Ewigen die Trauer in Freude und die Entmutigung
in Hoffung verwandeln.
Petra Weißhaar & Stephan Fichtner
schrieb am Sonntag, 15. August, 1999 um 14:01:
Wir trauern um einen großen Deutschen! Beschämend ist,
dass wir ihm nicht die Sicherheit geben konnten, auch in Deutschland seine
verdiente letzte Ruhestätte zu finden. Sein Wirken war jedoch nicht
umsonst. Alle, die ihn erlebt haben, behalten ihn und sein Ziel in lebendiger
Erinnerung. Ein Teil von ihm lebt in uns allen weiter.
Anat - FfM schrieb am
Sonntag, 15. August, 1999 um 13:01:
K'sche azuwim, holkhim laJam, lakhen haJam maluach...
Schalom Ignatz Bubis! Kwar haJom - atah chaser lanu!
Schlomoh (
ISRANEWSBASEL-qp-datacomm.ch
)
schrieb am Sonntag, 15. August, 1999 um 12:57:
B''H
BARUCH DAYAN HA EMET
Noch immer habe ich die Worte seines letzten Interviews in meinen Gedanken:
"Ich habe nichts oder fast nichts bewirkt" Er wollte die Ausgrenzerei
weghaben. Es war ihm leider nicht vergönnt diesen Wunsch in Erfüllung gehen
zu sehen. Wer hätte Ende Juli gedacht, dass diese Worte zu seinem
Vermächtnis werden sollten.
Ich habe an ihm stets seine unerbittliche Rigorosität bewundert. Er war ein
emotionaler Mensch, der es verstand auch bei seinem Gegenüber Emotionen zu
wecken. Das er trotz aller Greueltaten in das Land der Mörder zurückkehrte
und versuchte ein kritisches Zusammenleben zwischen den bereuenden Kindern
der Mörder und einer neuen Generation junger jüdischer Menschen zu
erschaffen erfüllt mich mit Hochachtung. Ich hätte es nicht gekonnt und kann
es immer noch nicht. Es macht mich traurig, dass er nicht mehr unter uns
ist. Möge der EWIGE seiner Seele ewigen Frieden schenken.
Friedemann G. Bierig (
benbar-qp-gmx.net
)
schrieb am Sonntag, 15. August, 1999 um 12:54:
Ignatz Bubis konnte mit einfachen Worten ausdrücken, was ihn bewegte. Gewiß,
er war eine moralische Instanz, wie dies in letzter Zeit viele Kommentatoren
schrieben.
Manchmal blieb der Eindruck, er war die einzige. Wo sind die nichtjüdischen
deutschen moralischen Instanzen, wie ehemals Heinrich Böll und Alexander
Mitscherlich? Wann melden sie sich? Wie oft musste Ignatz Bubis den Mund
aufmachen, wo andere schwiegen.
Er, der jetzt von uns gegangene, war ein großer Kämpfer. Wir konnten von ihm
lernen und wir werden ihn sicher noch oft zitieren. Er lebt weiter!
Ich trauere mit der Familie und der jüdischen Gemeinschaft um den großartigen,
menschlichen und moralischen Ignatz Bubis. G*tt sei seiner Seele gnädig.
Friedemann G. Bierig
Axel Neuhaus (
Axel.Neuhaus-qp-t-online.de
)
schrieb am Sonntag, 15. August, 1999 um 12:34:
Ich habe Herrn Bubis nur einmal getroffen: Damals, als er in Flensburg seinen
Vortrga über "Leben als Jude in Deutschland" hielt. Damals hat er uns
gemahnt und war gleichzeitig optimistisch, das Juden und Christen gemeinsam,
miteinander und friedlich in Deutschland leben können. Sein Andenken sollten
wir in Ehren halten, indem wir in seinem Sinne unser Bestes tun, das es
dahin wieder kommt.
Mein Beileid gilt vor allem seiner Familie.
Amir schrieb am Sonntag,
15. August, 1999 um 12:19:
Bubis sagte in einem Interview, Juden dürften nicht in einem Ghetto sein,
sondern müßten zu einem Teil der Gesamtgesellschaft werden. Dazu gehöre es,
sich politisch und sozial zu engagieren. Die jüdischen Gemeinden sollten
sich nicht von der Gesellschaft abtrennen...
Ich hoffe und wünsche für uns, dass wir die Worte 'unseres ZJD-Präsidenten'
nicht vergessen.
Thommi schrieb am Sonntag,
15. August, 1999 um 12:12:
Er hat uns nicht nur in Deutschland zum Teil der Gesellschaft gemacht, auch in
Israel hat er unser Anteil verstaendlich gemacht.
Ignatz Bubis wird uns fehlen!
Dieter Schwan (
FR8taurus-qp-t-online
)
schrieb am Sonntag, 15. August, 1999 um 10:58:
Ignaz Bubis war ein aufrichtiger Mensch,der stets versuchte, Juden und
Nichtjuden sich zu verstehen und zusammen zu leben. Ich werde ihn stets im
ehrenden Andenken behalten.
Dieter Schwan.
Mark Schwartz (
aplatanado-qp-yahoo.com
)
schrieb am , 15. August, 1999 um 02:34:
My deepest sympathy to his family all who admired him. May the person who
follows in his footsteps have the leadership and the "Saichel" to continue
Mr. Bubis' work. It is also my dream that in the not too distant future, a
person may say that he/she is German/Austrian and also a Jew, and not be
criticized, not in Israel, not in North America...no where.
Thanks you, Mr. Bubis, for your tireless work and your firm beliefs and
convictions.
Simon schrieb am , 15.
August, 1999 um 23:38:
Ein grosse und courageouse Mann hat ein hervorragende Praesens von judischen
Deutsche gegeben. Mit Bubis, dem President von European Council haben alle
Juden in Europa grossen Verlust erlitten. Wir denken an seine Familie, sein
Frau und Tochter.
Simon Green, Leeds
Karsten Wurl (
Karsten.Wurl-qp-t-online.de
)
schrieb am Samstag, 14. August, 1999 um 22:50:
Menschen, die sich - wie der Verstorbene - aus innerem Antrieb und freien
Stücken für die Gesellschaft einsetzen, sind selten. Auch künftig werden wir
die Einmischer, die Engagierten, die Kämpfer sehr gebrauchen können, damit
das Land und unsere Gesellschaft gedeiht und die vor uns liegenden Aufgaben
gut und besser lösen kann.
Dabei kann uns die Erinnerung an Ignatz Bubis und an seinen Einsatz für seine
Gemeinde und für unser schwieriges Land helfen. Er hatte den Mut, sich im
Falle eines Falles auch zwischen die Stühle zu setzen,wenn ihm sein eigenes
Empfinden dies gebot. Wie gut, dass es Ignatz Bubis gegeben hat.
Ignatz Bubis ist von uns gegangen. Wir treten hinaus in den Tag.
Nava Berger schrieb am
Samstag, 14. August, 1999 um 22:44:
Wenn nicht ich für mich eintrete, wer dann?
Wenn ich nur für mich selbst eintrete, was bin ich?
Wenn nicht jetzt, wann dann?
(Sprüche der Väter 1,14)
Yehuda Schenef schrieb am
Samstag, 14. August, 1999 um 21:58:
Baruch dajan ha-emet
So kurz nach Ignatz Bubis bitteren Bilanz über sein Wirken in Deutschland von
seinem Tod zu hören, ist sehr schmerzhaft. Obwohl ich ihn nur einmal
getroffen habe und kaum kannte, habe ich ihn doch als einen aufrechten und
engagierten Verfechter der Menschenrechte kennen- und schätzengelernt. Als
solchen danken wir ihm und behalten sein Andenken in Erinnerung.
[haGalil
onLine]
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